Stand der dinge im NSA-Skandal

Am 9. Juni 2013 trat Edward Snowden an die Öffentlichkeit und erklärte gegenüber einer Englische Zeitung, für die Enthüllungen über ein immenses US-Überwachungsprogramm namens PRISM verantwortlich zu sein. Er ergänzte, der US-Geheimdienst NSA habe eine umfangreiche Infrastruktur aufgebaut, um möglichst jede Kommunikation abzufangen. Er wolle aber nicht in einer Gesellschaft leben, die so etwas tut und in der alles aufgezeichnet wird, was er sage und macht. Ein halbes Jahr später ist nun klar, dass er mit seiner Wortwahl nicht übertrieben hat. In den Monaten nach Snowdens erstem Interview haben Journalisten in aller Welt enthüllt, was die NSA, der britische Geheimdienst GCHQ und ihre Partner unternehmen, um jede Kommunikation zu überwachen. Ihr Vorgehen begründen sie vor allem mit dem Kampf gegen den Terrorismus. Bis auf wenige Ausnahmen haben Politiker in aller Welt nicht oder nur kraftlos reagiert. Dabei war es Snowdens Ziel, eine öffentliche Debatte anzustoßen, denn eine Begrenzung der Überwachung könnte nur politisch durchgesetzt werden. Gelinget dies nicht, werden  die Dienste weiterhin alles unternehmen, was technisch möglich ist.

Überwachung des Internets

Gemeinsam mit verbündeten Geheimdiensten hat die NSA in den vergangenen Jahren ein System zur Überwachung des Internetverkehrs aufgebaut. Dazu werden Daten entweder von Internetdiensten beschafft, wobei noch unklar ist, wie das genau geschieht, oder direkt an der Infrastruktur des Internet abgegriffen. Geheimdienstler können nicht nur auf E-Mails und Chats zugreifen, auch Videos, Audios, VoIP-Kommunikation und Datenübertragungen zugreifen. Betroffen sind demnach Microsoft, Google, Yahoo, Facebook, Paltalk, Youtube, Skype, AOL und Apple. Ein Programm namens Upstream fängt die Kommunikation an Unterseekabeln ab,  im Mittelmeer, Nahen Osten und an der britischen Küste. Auf diesen Wegen gelangen die Geheimdienste an Unmengen von Daten, die gesammelt und  gespeichert werden. Ausländern, wie in diesem Fall etwa den Deutschen, helfen diese Einschränkungen aber nichts. Die Geheimdienste sehen sie durch die für sie geltenden Datenschutzgesetze nicht geschützt. Damit hört die Überwachung aber auch noch lange nicht auf. Später wurde bekannt, dass unter anderem auch der interne Datenverkehr zwischen den Rechenzentren von IT-Riesen wie Google und Yahoo angezapft wird. Während Nutzer also etwa verschlüsselt ihre E-Mails bei Google abrufen können, konnten diese trotzdem abgefangen werden, weil der interne Traffic unverschlüsselt blieb. Als Reaktion kündigten mehrere Unternehmen an, diesen Traffic künftig auch zu verschlüsseln.

                                                                                    

Von: Henry 9a